Durch Sahrendorf führte lange Jahre die Poststrecke von Hannover über Celle nach Hamburg.
Am 04. August 1652 wurde vom welfischen General-Erb-Postmeister die Strecke eröffnet.
1688 wurde in Sahrendorf ein neues Posthaus gebaut und mit einem Posthalter auf Provisionsbasis besetzt.
Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Route weiter westlich verlegt und nach Einweihung der Eisenbahnstrecke Celle – Hamburg ganz eingestellt.
Noch heute befindet sich an der Sudermühler Straße in Sahrendorf das 1688 von Graf Platen erbaute Posthaus. Der ‚Alte Postweg‘ von Harburg nach Hannover und Celle führte durch Sahrendorf, es diente als Ausspann und Unterkunft für Fuhrwerke und Reisende.
1682 wird ein Postmeister Stechinelli genannt, danach Pflüger, 1688 Postmeister Ziel, 1692 Niemeyer, ab 1740 wieder Ziel, 1751 Posthalter Schilling, 1766 Postwirt Lührs, 1799 Posthalter Gemperle, 1800 Rittmeister a.D. von Scheitherr. Dann wird die Poststation nach Welle verlegt und das Haus an Johann Rabing aus der Sudermühle verkauft.
Der prominenteste Gast in Sahrendorf war Zar Peter der Große von Russland, zweimal übernachtete er hier. In der Egestorfer Kirchenchronik wurde über seine Besuche folgendes berichtet:
Anno 1713
„Seine Zarische Majestät aus Moscau, Peter Alexowitz, nachdem sie die Armee in Holstein quittieret, reiseten nach Hannover durch Sahrendorf, als er neu Vorspann allda bekam. Er war ein langer ansehnlicher Mann, trug schwarze Haare, so unten etwas kraus waren, speisete ein wenig von dem Kälberbraten und hatte während des Essens sein Haupt bloß. Hernach setzt ihm sein Diener seine rauhe Zobelmütze wieder auf und hatte einen schlechten braunen mit Zobeln gefütterten Rock an, worinnen von klarem Gold Knöpfe waren. Er wurde als ein sanftmütiger Mann gerühmet, ob er gleich niemanden recht ansah. Seine Trabanten waren zwar ein fürstliches, aber wildes, schlecht gekleidetes Volk und machte den Leuten zu Sahrendorf, so die Pferde hergeben mussten, worauf sie bis Wietzendorf ritten, viele Ungelegenheiten, indem sie einige Pferde dermaßen jagten, dass etzliche darunter krepieret.“
Anno 1716
„In diesem Jahr reisete der Zar Peter Alexeowitz nach Permont und kam den 14. Juni zu Sahrendorf an und speisete daselbst des Nachmittags. Die Mahlzeit wurde aus der Kammer zu Hannover bezahlet, und die Bauern mussten ohne Bezahlung aus der Vogtei Pattensen und Garlstorf die Pferde zum Fahren und Reiten austun. Der Zar fuhr in einer Sänfte, vor welche hinten und vorne Pferde gespannt wurden. Da nun die Pferde darinnen zu gehen nicht gewohnet, so ist davon ein Pferd krepieret, so einem Hauswirt zu Borstel bei Winsen gehöret hat.“
Vor dem Posthaus steht noch heute der alte Sandsteinbrunnen, sein Rand ist vom vielen Messerwetzen der Fuhrleute abgenutzt.