Dr. Herbert Ecke, geb. 22.09.1903 in Riga, gest. 05.12.1975 in Bonn, lebte und arbeitete von 1945 bis 1952 in Egestorf und Sahrendorf.
Dr. Ecke studierte in seinem Geburtsort und in München Naturwissenschaften, promovierte 1934 und fand seine erste Anstellung an der Reichsstelle für den Unterrichtsfilm. 1938 trat er in die Reichsstelle für Naturschutz in Berlin als Sachbearbeiter für den Artenschutz ein.
1944 rettete Dr. Ecke Unterlagen aus der zerbombten Reichsstelle und siedelte in die biologische Station Bellinchen an der Oder um.
1945 flüchtete er zusammen mit Dr. Hans Klose nach Egestorf, hier fanden sie Unterkunft bei Hans Domizlaff im Bronckhorst, dem damaligen Vorsitzenden des Vereins Naturschutzpark. Später wohnte Dr. Ecke bei Familie Hartig in Sahrendorf.
Dr. Ecke baute 1945 zusammen mit Dr. Klose in Egestorf die „Zentralstelle für Naturschutz und Landschaftspflege“ als Nachfolgeinstitution der “Reichsstelle“ auf, hier in Egestorf befand sich also noch vor der Gründung der Bundesrepublik ein Naturschutzamt für Deutschland!
1947 war Dr. Ecke Mitbegründer der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Beauftragter für Naturschutz- und Landschaftspflege“, 1949 bemühte er sich persönlich bei Fraktionsmitgliedern des Parlamentarischen Rates um die Einbeziehung von Naturschutz und Landschaftspflege in die Gesetzgebungskompetenz des Bundes (Grundgesetz, Art. 75). 1951 bis 1954 erarbeitete er zusammen mit Kollegen den Entwurf einer neuen Bundes-Naturschutzverordnung.
1952 siedelte Dr. Ecke nach Bonn um und arbeitete in der ‚Bundesanstalt für Naturschutz- und Landschaftspflege’, 1953 wurde er zum Regierungsrat und 1965 zum Oberregierungsrat ernannt. Man könnte noch viele seiner Aktivitäten aufzählen, u. a. brachte er im Laufe seines Lebens über 170 Veröffentlichungen heraus (einige hiervon sind noch über das Internet erhältlich), er erstellte wunderbare Naturfilme und war leidenschaftlicher Fotograf.
Viele seiner exzellenten Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Egestorf und Wilsede, dem Naturschutzgebiet und der Landschaft um Egestorf herum findet man heute noch in Egestorfer Wohnungen. Der Heimatverein besitzt über achtzig von ihm persönlich signierte, auf Pappe aufgezogene Fotos.