Ortsgeschichte

Die Landschaft rund um Egestorf wurde vor hunderttausend Jahren von den Gletschern der Eiszeit geformt. Spuren vorgeschichtlicher Besiedlung finden sich überall in der Region. So gab es in der jetzigen politischen Gemeinde Egestorf mittel- und jungsteinzeitliche Siedlungsplätze auf den Uferterrassen der Schmalen Aue. Noch heute können die bronzezeitlichen Grabhügel besichtigt werden. Wann und von wem genau die heutigen Siedlungen angelegt wurden und welche Namen sie erhielten, ist selbst unter Experten strittig. In der nachfolgenden Zeit bis um 300 n.Chr. wurden hier die Langobarden sesshaft. Sicher ist auch, dass die im Egestorfer Raum fast ausschließlich auftretenden -torf Siedlungen der Zeit angehören, als die aus Südskandinavien kommenden Völker des Sachsenverbandes in die siedlungsarm gewordenen Gebiete beiderseits der Elbe eindrangen.

So fand Pastor Bodes Sohn Wilhelm 1921 in einem Urnenfeld bei Sahrendorf eine Urne, die eindeutig auf „um 400 n.Chr.“ datiert werden konnte. Auch dieser Fund belegt, dass es im Egestorfer Raum bis in die heutige Zeit eine Besiedlungskontinuität gab. Dazu passt auch die Erkenntnis von Siedlungsgeographen und Sprachforschern, die Kurznamen (Dolethe) und die -torpe Siedlungen ( Edes-, Even-, Sahren-, Nin- und Schätzendorf ) in die erste sächsische Siedlungsperiode datierten.

Jahreszahlen

1252 Erste urkundliche Erwähnung als Edestorpe ( Urkunde Nr. 433 des Verdener Urkundenbuches).

1337 Erwähnung einer Kapelle.

1379 Erste Erwähnung eines Kirchweihfestes.

1419 Verselbstständigung der Egestorfer Kirche.

1442 Pfarrhausbrand.

1447 Endgültige Ablösung von der Kirche Salzhausen.

1567 Erste Erwähnung einer Schule – der Küster unterrichtet.

1632 Schwedische Soldaten ziehen durch den Ort, das heutige Pastorenhaus brennt ab, alle wichtigen Dokumente werden vernichtet.

1645 Bau der noch heutige bestehenden Fachwerkkirche.

1848/49 Rezeß / Verkoppelung, Spezialteilung der Egestorfer Feldmark, 9 Vollhöfe, 1 Halbhof, 5 Kötner, Kirche, Pfarre, Küsterei.

1888 Gründung einer Spar- und Darlehnskasse durch Pastor Bode.Erste Sparkasse im Lüneburger Land.

1902 Gründung eines Kriegervereins (heute Schützenverein).

1904 Gründung des Gesangvereins „Frohsinn“ durch Kantor Schulz.

1906 Einweihung der Bahnlinie Winsen – Egestorf.

1909 Egestorf erhält durch Initiative Pastor Bodes eine Wasserversorgung, Gründung einer Wasserleitungsgenossenschaft.

1910 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gründung des Männerturnvereins (MTV)

1910 Gründung des Verschönerungsvereins (heute Verkehrsverein), dem ersten dieser Art im Hannoverland, durch Kantor Schulz. Der Dorfpark wird angelegt.

1911 Erste private Stromversorgung im Ort (Generator auf dem Hof Kruse)

1913 Bau eines zweiten Schulgebäudes an der Straße nach Schätzendorf

1914 Der Verschönerungsverein baut einen Aussichtsturm auf dem Klinkenberg.

1921 Stromversorgung für das gesamte Dorf.

1926 Einrichtung des Freikörperkulturgeländes „Jungborn Egestorf“ (später Sonnenland Egestorf) am Rande des Dorfparks. Internationale Gäste und viele Städter kommen – die ersten Pensionen entstehen, Gaststätten richten Gästezimmer ein

30.01.1943 (2. Weltkrieg) Bomben fallen auf Egestorf, Schäden an Häusern, insbesondere am Sudermühler Weg.

30.11.1944 Luftmine zerstört den Ortskern, fast alle Häuser im Ort haben Schäden, 2 Tote.

1957 Erweiterung der Schule an der Schätzendorfer Straße.

1964 Bau der katholischen St.-Marien-Kirche an der Bahnhofstraße.

1972 Egestorf bildet mit Döhle, Evendorf, Sahrendorf und Schätzendorf eine Einheitsgemeinde (1956 Einwohner) innerhalb der neu gegründeten Samtgemeinde Hanstedt.

Nach oben scrollen